Energienetze sind dynamisch in ihren Anforderungen. Durch den Einsatz von Lastprognosen wird eine vorausschauende Planung und Steuerung ermöglicht. Insbesondere bei der Betriebsführung von Speichern im sektorgekoppelten Energiesystem können durch vorausschauende Betriebsstrategien auf der Basis von Prognosen erhebliche Kostenreduktionspotenziale realisiert werden.
Die Forschungsaktivitäten am Fraunhofer IISB zielen auf automatisierte, selbst-lernende Prognosealgorithmen ab und konzentrieren sich auch auf die Umsetzbarkeit der Algorithmen in realen Anwendungen. Ein besonderer Fokus liegt auf lokalen Energienetzen im industriellen Umfeld.
Am Fraunhofer IISB werden zur Erstellung von Lastprognosen verschiedene Methoden angewendet:
- Vergleichtagsverfahren
- AR, ARIMA, ARMAX –Modelle
- Künstliche neuronale Netzwerke (KNN)
- Algorithmen aus dem Bereich Maschinenlernen
Zur Demonstration wurden für die institutseigenen elektrischen und thermischen Lastprofile ein vollständig automatisiert ablaufender Prognosealgorithmus entwickelt und am Fraunhofer IISB implementiert. Es erfolgt täglich eine Neu-Berechnung der Prognosemodellparameter auf Basis von historischen Daten der vergangenen Wochen. Somit werden Veränderungen im Energiesystem erlernt. Die Prognostizierung des Lastverlaufs über einen Zeithorizont von 48 h erfolgt stündlich auf Basis der Prognose-Eingangsdaten (aktuelle Daten sowie externe Einflussgrößen, z.B. Wettervorhersage). Die erreichten Prognose-Genauigkeiten liegen im Bereich von 5 % (elektrisches Lastprofil) bis 10 % (thermisches Lastprofil). (Angabe der Genauigkeit: MAPE, mittlerer absoluter prozentualer Fehler).